Pinsel in Grau, laviert und aquarelliert; 71,5 x 51,4 cm
SM 54.3
Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett

K. F. Schinkel: Gotischer Entwurf zum Mausoleum der Königin, Außenansicht, 1810

Gleichzeitig mit dem vom König gewünschten Entwurf zu einem dorischen Tempel als Mausoleum für Königin Luise legte Schinkel einen in gotischen Formen vor. Letzteren zeigte er auf der Berliner Akademie-Ausstellung von 1810 und beschrieb ihn ausführlich im Katalog. Schinkels Ziel war es, dem Tod eine »heitere Ansicht« zu geben, wofür ihm »die Architektur des in Rücksicht des Todes trüben und finsteren Heidenthums« nicht geeignet schien. »Einen Fingerzeig« gab ihm »das religiöse Mittelalter«, »an dessen Werken sich die Darstellung einer freien Idee, die emporhebt über die nackte Bedürftigkeit, so ergreifend ausspricht«, während die Architektur der Antike »sich größtentheils in ihrem eigentlichen Wesen über die physische Zweckmäßigkeit nicht erhebt«. Schinkels hochromantischer gotischer Entwurf kam nicht zur Ausführung. Errichtet wurde stattdessen im Park von Schloss Charlottenburg ein Mausoleum mit einer viersäuligen Tempelfront nach einem Entwurf von Heinrich Gentz.