Mausoleum der Königin Luise, im Park von Schloss Charlottenburg, 1810-12, Umbau 1840

Friedrich Wilhelm III. fertigte nach dem frühen Tod seiner Frau Luise im Jahr 1810 eine Skizze für ein Mausoleum, dessen Fassade Schinkel nach Aussage Wilhelm von Humboldt technisch anpassen sollte. Luises Grablege wurde 1812 fertig gestellt, der Portikus mit Freitreppe, vier dorischen Säulen und schlichtem Giebelfeld aus Sandstein wurde aber schon 1828 durch eine „Kopie“ in rotem Granit ersetzt. Der alte Portikus wurde unter Schinkels Aufsicht auf die Pfaueninsel verbracht und mit einer offenen Halle zu einer weiteren Gedenkstätte für Luise. Schinkels Idee für den Innenraum des Charlottenburger Mausoleums gelangte nicht zur Ausführung, umgesetzt wurde hingegen ein Entwurf des Architekten Heinrich Gentz. Der Unterbau des Sarkophags, der die von Christian Daniel Rauch 1815 fertigt gestellte Liegefigur der Königin trägt, wird ebenfalls auf Schinkel zurückgeführt. Stilistisch ergänzt wird er durch Kandelaber nach Schinkels Entwürfen, deren allegorisches Figurenprogramm die religiöse Thematik der Auferstehung mit einer politischen Deutung verbindet. Der tempelartige Ursprungsbau erhielt in den 1840er Jahren an der Rückseite einen quer gelagerten Anbau mit Apsis, sodass auch der Sarkophag Friedrich Wilhelms III. darin aufgestellt werden konnte. Die letzte Veränderung erfuhr das Mausoleum nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. und dessen Frau, die 1890 ebenfalls hier ihre Grablege fanden.

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