Im äußersten Nordwesten Berlins speist die Havel den Tegeler See, dessen ehemaliger Industriehafen in den 1980er Jahren in eine postmoderne Wohnanlage integriert wurde. Nördlich dieses Hafens liegt das Elternhaus der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt, Schloss Tegel. Seit 1766 war das zuvor von Kurfürst Friedrich Wilhelm als Jagdschloss genutzte Gebäude im Besitz der Familie Humboldt. Nach Jahren im Staatsdienst zog sich Wilhelm von Humboldt 1819 mit seiner Frau Caroline und den Kindern auf den Familiensitz zurück. Im Jahr darauf erhielt Schinkel, der in frühen Jahren maßgeblich von Wilhelm von Humboldt gefördert worden war, den Auftrag zum Umbau und zur Erweiterung des ursprünglich aus der Renaissance stammenden Schlosses. Der Altbau mit einem Turm sollte erhalten bleiben und wurde von Schinkel lediglich klassizistisch überformt. Erweitert wurde der Bau um einen Trakt zur Gartenseite und drei weitere Türme, so dass eine symmetrische Anlage entstand. Skulpturen am Außenbau wie die Ausstattung des Schlosses sind Ausdruck des humanistischen Bildungsideals des Bauherrn, dem auch Schinkel anhing. Schloss Tegel überstand den Krieg weitgehend unbeschadet und befindet sich bis heute in Familienbesitz. Am Ende des Parks liegt die Familiengrabstätte der Humboldts, die 1829 ebenfalls nach Entwürfen Schinkels angelegt und 1831 mit einer die Hoffnung verkörpernde Statue des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen ausgestattet wurde.
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