Grabdenkmal Scharnhorst und Witzleben

Mit der Gestaltung von Grabmonumenten beschäftigte sich Schinkel bereits in seinen frühen Jahren. Sie boten einen weiten Spielraum für unterschiedlichste architektonische und bildhauerische Gestaltungen. Neun noch existierende Grabdenkmäler auf Berliner Friedhöfen gehen sicher auf Schinkel zurück, vermutet wird eine weit höhere Zahl. Auf dem Invalidenfriedhof haben sich zwei direkt nebeneinander errichtete Monumente erhalten, in denen die Bandbreite der von Schinkel eingesetzten Materialien und Formen deutlich wird: zum einen das eindrucksvolle, in heimischem Granit, Carrara-Marmor und Bronze errichtete klassizistische Monument für den Generalleutnant und Heeresreformer Gerhard Johann David von Scharnhorst von 1828 bis 1834, zum anderen das gusseiserne Denkmal für den Generalleutnant und Kriegsminister Ernst Job von Witzleben von 1840. Ersteres besteht aus einem auf Pfeilern ruhenden Sarkophag, den ein Relieffries von Christian Friedrich Tieck mit den Taten des Verstorbenen ziert. Auf dem Sarkophag lagert ein mächtiger schlafender Löwe von Christian Daniel Rauch. Das Denkmal für Witzleben besteht aus einem Sockel mit der Statue der Viktoria unter einem Baldachin. In dessen Architektur wie im fein durchbrochenen Ornament kommen gotische und romanische Formen zum Tragen. Bekrönt wird der Baldachin von vier preußischen Adlern mit ausgebreiteten Schwingen. Der Invalidenfriedhof lag im ehemaligen Sperrgebiet entlang der Berliner Mauer. Zahlreiche Grabmäler wurden abgeräumt, andere verwahrlosten. Aus Denkmalschutzgründen wurde der Sarkophag des Scharnhorst-Grabmals mit den Relieffriesen von Tieck durch eine Kopie ersetzt. Das Denkmal für Witzleben ist nach historischen Vorlagen rekonstruiert.

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