Alte Nazareth-Kirche, 1832-1835

Wie St. Johannis errichtete Schinkel auch die Nazareth-Kirche im Wedding als ziegelsichtigen Bau. Dieser orangerote Stein prägt bis heute den Eindruck der im Außenbau weitgehend erhaltenen Kirche. Vergleichbar mit dem ursprünglichen Bau von St. Johannis, führt an der Hauptseite der Nazarethkirche eine Freitreppe zu Rundbogenportalen herauf, die zusammen mit einen großen Radfenster den Schmuck der Fassade bilden. Hinzu kommen seitlich kleine Fenster, von denen die Treppen zu den Emporen ihr Licht erhielten. Der von Schinkel gestaltete Innenraum ist heute gänzlich verloren. Zwischen 1891 und 1893 wurde hinter dem Schinkelbau eine neue, von Max Spitta entworfene, größere Kirche errichtet. Im Jahr 1905 wurde die klassizistische Ausstattung verkauft, um den Umbau der Alten Nazarethkirche zu einem Gemeindehaus zu finanzieren. Zu diesem Zweck wurden eine Zwischendecke eingezogen und an den Langseiten zusätzliche Fenster eingebrochen. Stilistisch sind sie dem Bau angepasst, doch beeinträchtigen sie die ausgewogene klassizistische Wandabwicklung Schinkels. Von Schinkels Innenausstattung blieb lediglich der Taufstein in der Kirche von Eichwege bei Cottbus erhalten.

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