K. F. Schinkel: Neuer Pavillon im Park von Schloss Charlottenburg, 1824-25

Anlass für die Errichtung des Neuen Pavillons östlich von Schloss Charlottenburg war die (morganatische) Ehe, die Friedrich Wilhelm III. im November 1824 mit Auguste Fürstin von Liegnitz schloss. Aus Pietät vermied er es, die Wohnung der Königin Luise im Schloss zu nutzen. Das Vorbild für den Pavillon lieferte das kleine Casino del Chiatamone in Neapel, das Friedrich Wilhelm III. zwei Jahre zuvor auf seiner Italienreise bewohnt hatte, die er nach dem Kongress von Verona unternahm. Im Charlottenburger Pavillon, der vornehmlich für Sommeraufenthalte genutzt wurde, kommt das zurückhaltende, bürgerliche Lebensideal des Königs zum Ausdruck. Das Casino in Neapel erwähnt Schinkel in dem Tagebuch von seiner zweiten Italienreise.