Schinkel-Pavillon (ehem. Neuer Pavillon), Im Park von Schloss Charlottenburg, 1824-1825

Den Neuen Pavillon ließ König Friedrich Wilhelm III. als Sommerhaus nordöstlich des Charlottenburger Schlosses errichteten. Schinkel plante den Bau über annähernd quadratischem Grundriss. Die Mitte der Hauptseiten besetzen im Erdgeschoss drei Flügeltüren mit vorgelagerter Treppe bzw. im Obergeschoss eine Loggia mit zwei Säulen, jeweils flankiert von zwei Fenstern. Die Seitenfassaden besitzen pro Etage je eine Fenstertür, eingerahmt von Scheinfenstern mit geschlossenen Läden. Ein komplett umlaufender gusseiserner Balkon trennt die beiden Geschosse optisch voneinander und gliedert den Bau zusätzlich in der Horizontalen. Das sehr flache Zeltdach ist kaum wahrzunehmen, da es von einer Attika verdeckt wird. Der modern wirkende kubische Baukörper diente dem Bauhaus-Architekten Mies van der Rohe als Anregung für die Villa Perls in Zehlendorf. Schinkel wiederum orientierte sich bei seinem Entwurf an der heute nicht mehr erhaltenen Villa Reale del Chiatamone S. Lucia in Neapel, die Friedrich Wilhelm III. im Jahr 1822 bewohnt hatte. Ebenso wie das Schloss Charlottenburg wurde auch der Pavillon im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört, wobei die komplette Inneneinrichtung verloren ging. Der Wiederaufbau begann 1959 und wurde 1971 mit der Rekonstruktion der letzten Innenräume abgeschlossen.

anzeigen bei Google maps