Friedrichswerdersche Kirche, 1824-30

Die Friedrichswerdersche Kirche war der erste bedeutende ziegelsichtige Bau, der nach dem Mittelalter in Berlin errichtet wurde. Zunächst im antiken Stil geplant, schuf Schinkel auf Anregung Kronprinz Friedrich Wilhelms (IV.) mehrere Entwürfe im „Mittelalterstil“, von denen einer zur Ausführung kam. Eine englisch-klassizistisch inspirierte, schlichte und sachliche Neugotik bestimmt die Formensprache des Bauwerks. Zusammen mit der in unmittelbarer Nachbarschaft errichteten Bauakademie stand die Friedrichswerdersche Kirche am Anfang einer Renaissance des „Ziegelrohbaus“, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sowohl im Kirchen- wie im Anstalts- und Industriebau anhielt. Leichtere Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg an der Kirche wurden zunächst provisorisch behoben. Im Rahmen der Ehrungen zum 200. Geburtstag Schinkels 1981 wurde eine durchgreifende Renovierung beschlossen, nach deren Abschluss 1987 die Kirche als Dependance der Nationalgalerie für die Skulptur der Schinkelzeit eröffnet wurde. Die Friedrichswerdersche Kirche gehört zu den wenigen Bauten Schinkels, die ihr ursprüngliches Erscheinungsbild auch im Inneren weitgehend bewahrt haben.

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