Gärtnerhaus und Römische Bäder, 1824-39

Als mein „Siam“ bezeichnete Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) seinen Sommersitz Charlottenhof, zu dem auch ein Haus für die Hofgärtner und die Römischen Bäder gehörten. Nach Schinkels Entwürfen wurde diese nordöstlich des Schlosses liegende Gebäudegruppe zwischen 1824 und 1839 errichtet. Den Bau überwachte Schinkels Schüler Ludwig Persius. Beide Bauten gehen auf Ideen Friedrich Wilhelms (IV.) zurück, der auch in die Bauplanungen eingriff. Die unterschiedlich großen teils offenen, teils geschlossenen Gebäudeteile – im Zentrum das Gärtnerhaus mit Turm, die Große Laube oder die nach Beschreibungen des antiken Autor Plinius des Jüngeren gestalteten Baderäume – antizipieren das moderne Prinzip der Komposition mit Baumodulen. Verbunden werden die Architekturen durch Pergolen und Bogengänge. Vorbild für die Gestaltung der Anlage waren italienische Landhäuser, die Schinkel auf seinen Italienreisen studiert hatte. Ernstere Stimmungen werden durch den 1830 errichteten, sich im Wasser spiegelnden Podiumstempel mit dem Erinnerungsgarten für Luise und Friedrich Wilhelm III. aufgerufen. Die ab 1839 errichteten römischen Bäder sind an Bauten angelehnt, wie sie aus Pompeji bekannt waren.

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